Auf Wunsch der Zeiler Bürgerschaft entstanden um 1875 11 Kreuzwegstationen am Weg zum Käppele. Die 12. Station wurde bereits 1864 errichtet und befindet sich freistehend links neben der Bergkapelle. Die Stationen 13-15 wurden später an der Frontfassade des Käppeles angebracht. Alle Stationen sind aus weißem Zeiler Sandstein gefertigt.
Nun droht der Verfall der kunsthistorisch wertvollen Stationen. Um dem entgegenzuwirken, bildete sich eine engagierte Projektgruppe aus Zeiler Bürgern, Verwaltungsmitarbeitern und der zuständigen Pastoralreferentin. Aus vielen Ideen entwickelte sich unter Einbindung der Verantwortlichen aus dem Denkmalschutz ein schlüssiges Konzept. Als Projektträger konnte die Stadt Zeil gewonnen werden.
Oberste Priorität hat die Sanierung aller Stationen. Um den Kreuzweg für alle Besucher erlebbar zu machen, müssen auch der Weg selbst sowie das unmittelbare Umfeld der Stationen wiederhergestellt werden. Entlang des Pilgerweges und im Stadtgebiet werden informativ gestaltete Stelen, Hinweistafeln und Wegweiser aufgestellt. Diese sollen die Öffentlichkeit, insbesondere Familien, Kinder und Touristen sowie interessierte Besucher über die Entstehung, die historische und religiöse Bedeutung und den Verlauf des Kreuzwegs informieren. Gleichzeitig wird Wissenswertes zu ökologisch wichtigen Themen dargestellt. QR-Codes bieten weiterführende Informationen und Kinder erleben den Kreuzweg interaktiv mit Actionbound, Videos und Grafiken. An geeigneten Stellen sollen Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen. So wird der Kreuzweg nicht nur zu einem spirituellen Pfad, sondern auch zu einem Ort der Erholung und Reflexion inmitten der Natur.
Für die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Kreuzweges ist angestrebt, regelmäßig Begehungen zu organisieren. So soll das Interesse der Bevölkerung wachgehalten und die tiefe Verbundenheit der Zeiler Bürger mit dem historischen Kreuzweg gefestigt werden. An die nächste Generation soll der Kreuzweg so als lebendiges Kulturgut weitergegeben werden.