Die unterfränkischen Landkreise Haßberge, Schweinfurt mit Schweinfurt Stadt, Kitzingen, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen kooperieren gemeinsam zum Thema Benchmarking der Radwege und Infrastrukturen in einem LEADER-Projekt. Neben dem Wandern zählt das Radfahren zu einer der wichtigsten Freizeit- und Urlaubsaktivitäten der Deutschen und ist damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Urlaubsgebiete.

 
Die unterfränkischen Landkreise Haßberge, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Schweinfurt und Kitzingen sind naturlandschaftlich unterschiedlich geprägt und haben ein hohes naturtouristisches Potential. Als anerkannte LEADER-Regionen wurden bereits in der Vergangenheit, unter LEADER Plus (2002-2007), gemeinsam flächendeckende Radwanderkonzepte entwickelt. Zur Verbesserung des fahrradtouristischen Angebots wurden diese nach einheitlichen Kriterien umgesetzt. Das Beschilderungssystem wurde nach FGSV-Standard erneuert und in den vergangenen Jahren von den zuständigen Landkreisen laufend kontrolliert und ergänzt. Themenrouten wurden entwickelt und umgesetzt, Info- und Rastpunkte angelegt und ausgestattet. Eine weitere Qualitätsprüfung, in Bezug auf die Nutzeransprüche, fand nicht statt. Nach rund 10 Jahren ist es nun notwendig den aktuellen Zustand, vor dem  Hintergrund neuerer Entwicklungen im Radtourismus, zu überprüfen und Anpassungen an die Wünsche und Bedürfnisse der Gäste vorzunehmen.

Daher wurden für die Untersuchungsgebiete gebietsübergreifende Benchmarkanalysen durch das Fachbüro absolutGPS aus Leipzig erstellt. Ziel der Untersuchungen war es, Schwachstellen zu identifizieren und sich durch Aufwertung der bestehenden Infrastrukturen und Verbesserung der Angebote, stärker im Marktsegment „Radfahren“ zu positionieren. Die vorhandenen Radwege und Infrastrukturen wurden einer genauen Prüfung unterzogen und durch den Vergleich mit „best practices“ oder zertifizierten Regionen, Handlungsempfehlungen gegeben und die individuellen Erfolgsfaktoren für die zukünftige Entwicklung aufgezeigt werden. Der Fokus der Untersuchung wurde auf die Bedürfnisse der Freizeitradler, besonders der Radwanderer und touristischen Besucher abgestimmt. Berücksichtigt wurden auch die speziellen Ansprüche der E-Bike (Pedelec) – Nutzer.

Im Dezember 2018 fand eine Präsentation der Zwischenergebnisse von absolutGPS statt. Hierbei wurden unter anderem die Ergebnisse der durchgeführten Workshops und Befragungen der Gebietsausschüsse, des Mystery-Checks der jeweiligen Tourist-Infos, der Imageanalysen und ein Großteil der Befahrungsergebnisse der Radwege für jeden beteiligten Landkreis präsentiert. Außerdem wurden zwischenzeitlich die Daten der Befahrungsergebnisse zu verschiedenen Aspekten (Radwegqualität, Untergrund, Gefahrenstellen, Hinweisschilder u.a.) in ein Online-Tool eingespeist, auf welche die beteiligte Akteure Zugriff haben.

Im Oktober 2019 hat absolutGPS die Ergebnisse des letzten großen Bausteins – die Benchmarkanalyse – den Beteiligten präsentiert. Die Benchmarkanalysen beinhalten Experteninterviews und Best-Practices nach Handlungsfeldern für sowohl jeden Landkreis als auch für die gemeinsame Radregion.

Mit der Ergebnispräsentation fand das LEADER-Kooperationsprojekt nach zwei Umsetzungsjahren seinen Abschluss. Erste Diskussionen zu Möglichkeiten und Herausforderungen einer zukünftigen landkreisübergreifenden Zusammenarbeit zur Optimierung und Sicherung der Qualität im Radtourismus werden bereits geführt. Zunächst gilt es jedoch, gemeinsam mit allen Leistungsträgern von Politik, Verwaltung und Tourismus die identifizierten Schwachstellen in der Radwegeinfrastruktur zu beheben, bestehende Angebote aufzuwerten und schließlich gemeinsam mit den Projektpartnern einheitliche Qualitätsstandards zu schaffen.

 

Ansprechpartnerin

Frau Veronika Jägler

09521/27-676

veronika.jaegler@hassberge.de