Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung

Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung

Der demografische Wandel, einhergehend mit dem Rückgang der Bevölkerung, führt in vielen Orten des Landkreises Haßberge zu einer Zunahme von Wohn- und Gewerbeleerständen, insbesondere in zentralen Lagen. Die leer stehenden Gebäude sind meist sanierungsbedürftig und mindern die Attraktivität der Ortszentren. Der Landkreis Haßberge will dem entgegenwirken und hat die Trägerschaft für das LEADER-Projekt „Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung“ übernommen. Ziele des Projektes sind die Wiederbelebung von innerörtlichen Leerständen sowie die Nutzung von Flächenpotentialen in den Siedlungsgebieten für die Bebauung.

 
 Durch die vorrangige Innenentwicklung soll der Flächenverbrauch durch die Ausweisung neuer Baugebiete in den Außenbereichen reduziert werden. Gleichzeitig können durch den Zuzug neuer Bewohner Ortszentren wieder belebt, kommunales Leben gestärkt und die Nahversorgung aufrechterhalten werden. Durch Sanierungsmaßnahmen wird das Erscheinungsbild der Orte aufgewertet und die Attraktivität nimmt zu. Die Hofheimer Allianz hat sich im LAG-Gebiet bereits frühzeitig mit dieser Thematik beschäftigt und hat überregional anerkannte Erfolge erzielt.

Das Projekt ist dem Entwicklungsziel 4 der Lokalen Entwicklungsstrategie – Energie und Landentwicklung – und darunter dem Handlungsziel 4.1 zuzuordnen. Es beschäftigt sich mit der Revitalisierung von Konversions- und Brachflächen sowie Gebäudeleerständen. Durch das Projekt werden kommunale Akteure im Landkreis Haßberge vernetzt, ein Austausch- und Beratungsnetzwerk aufgebaut und zum Erhalt wertvoller Bausubstanz in den Innenbereichen beigetragen. Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit regt die Bewusstseinsbildung der Bürger an.

Internetportal

Eine Maßnahme im Rahmen des Projektes ist die Erstellung einer landkreisweiten Immobilienbörse, über die Leerstände und Bauflächen zum Verkauf angeboten werden können. Das Internetportal enthält außerdem Informationen zu kommunalen Ansprechpartnern, zu Sanierungsfragen und zur Innenentwicklung.

Projektgrundlage ist die Erfassung von Leerständen, Leerstandsrisiken und Brachen mit Hilfe der Flächenmanagementdatenbank des Landesamtes für Umwelt durch die Gemeinden und Städte im Landkreis Haßberge. Verkaufsbereite Eigentümer können ihre Immobilien kostenfrei in das Internetportal eintragen lassen. Die Verkaufsbereitschaft der Eigentümer bzw. deren Wunsch die leer stehenden Gebäude zu sanieren, ist ein wesentlicher Beitrag zum Gelingen des Projektes.

Der im April 2015 gegründete Arbeitskreis „Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenrevitalisierung“ ist gemeinsam mit dem Regionalmanagement verantwortlich für die strategische Ausrichtung des Projektes.

Hier finden Sie die Homepage des Immobilienportals: www.wohnraum-hassberge.de

 

Tag der Innenentwicklung

Am 13.05.2017 wurde im Rahmen des Projektes in Ebern der erste landkreisweite Tag der Innenentwicklung durchgeführt. Acht Eigentümer ehemaliger Leerstände öffneten ihre Gebäude für interessierte Besucher und berichteten über ihre Erfahrungen bei den Sanierungsmaßnahmen. Aus ehemals meist baufälligen, historischen Gebäuden ist moderner Wohnraum in zentrumsnaher Lage entstanden.

Studie der Universität Bamberg zur Innenentwicklung

Im Juni 2016 wurde der Lehrstuhl Geographie I der Universität Bamberg beauftragt, eine Studie zur Innenentwicklung im Landkreis Haßberge zu erarbeiten. Besondere Berücksichtigung erhielt der Folgekostenschätzer, mit dessen Hilfe die Kosten von Neubaugebieten berechnet und anhand von verschiedenen Szenarien dargestellt wurde. Die Vorstellung der Studie fand am 23.01.2018 im Landratsamt statt. Ergänzend wurde ein Flyer mit den wichtigsten Informationen zur Innenentwicklung im Landkreis erarbeitet.

Ansprechpartnerin

Frau Susanne Wolfrum-Horn

09521/27-701

susanne.wolfrum-horn@hassberge.de

HandwerkERleben

HandwerkERleben

Nach Sanierung der denkmalgeschützten Alten Schmiede in Happertshausen mit Mitteln der Städtebauförderung, entsteht in dem Gebäude ein Treffpunkt für alle Generationen. LEADER fördert die Anpassung der Räume und Einrichtungen im Erd- und Dachgeschoss an die neuen Bedürfnisse.

 

Nach Sanierung der denkmalgeschützten Alten Schmiede in Happertshausen mit Mitteln der Städtebauförderung, entsteht in dem Gebäude ein Treffpunkt für alle Generationen. LEADER fördert die Anpassung der Räume und Einrichtung im Erd- und Dachgeschoss an die neuen Bedürfnisse. Im Mittelpunkt des Konzepts steht das regionale Handwerk, das ab Frühjahr 2021 durch Workshops, Vorträge und Seminare an interessierte Teilnehmer vermittelt werden soll. Das Handwerk, insbesondere das historische, soll sichtbar, fühlbar und erlebbar werden. Genutzt wird hierzu auch die alte Einrichtung der Schmiede. Ein Amboss, Schmiedefeuer, Blasebalg und historische Werkzeuge stehen zur Verfügung, um das Schmiedehandwerk zu präsentieren oder in Schnupperschmiedeangeboten selbst auszutesten. Darüber hinaus ist in Zusammenarbeit mit Bürgern und dem Bürgerbüro ein vielseitiges Konzept von weiteren handwerklichen Workshops entstanden. Diese reichen von allgemeinen Metallarbeiten, Töpfern, Schreinern, Nähen bis hin zu Backen und Kochen. Kindern und Jugendlichen soll praktisches Handwerken und Handarbeiten unter Einbeziehung von Senioren und erfahrenen Handwerkern, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben, erlernen. Der Aspekt der Nachhaltigkeit nimmt dabei in dem Projekt einen besonderen Stellenwert ein.

Als pädagogisches Werkzeug, wird ein Dokumentarfilm entstehen, der die Alte Schmiede und das Projekt „HandwerkERleben“ zum Inhalt hat. Der Film soll die einzelnen Gemeindeteile mit ihren alten Handwerkstraditionen darstellen sowie deren Entwicklung und Bedeutung bis in die heutige Zeit lebendig und ansprechend aufzeigen.

Das Projekt ist ein Meilenstein im Bestreben der Gemeinde, zusammen mit dem Bürgerbüro neue soziale Treffpunkte zu schaffen um das Dorfleben wiederzubeleben und attraktiv zu gestalten. Auch die Unterstützung und Weiterentwicklung des sanften Tourismus wird durch dieses Projekt gewährleistet. Was mit dem Ausbau des Radwegenetzes begonnen wurde, kann durch das attraktive Angebot einer neuen Anlaufstelle rund um die die historische Alte Schmiede weiterentwickelt werden.

 

 
Ansprechpartnerin

Frau Susanne Wolfrum-Horn 

09521/27-701

susanne.wolfrum-horn@hassberge.de